Herzdruckmassage auch bei Frauen!

Keine falsche Scheu
Frauen haben beim Herzstillstand in der Öffentlichkeit schlechte Karten. Sie werden seltener reanimiert als Männer und haben schlechtere Überlebenschancen.
Nur zwei Drittel werden reanimiert
Bei einem Herzstillstand hilft nur eines: Die Reanimation mit Herzdruckmassage. Doch davon profitieren in erster Linie Männer. Denn Frauen bekommen von Ersthelfer*innen deutlich seltener eine Herzdruckmassage, wie Studien immer wieder aufzeigen.
So auch z. B. eine Untersuchung aus den Niederlanden. Darin erhielten nur knapp 68 Prozent der Frauen, die in der Öffentlichkeit einen Herzstillstand erlitten hatten, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Bei den Männern waren es immerhin 73 Prozent. Das dürfte mit ein Grund sein, warum Männer einen Herzstillstand häufiger überleben als Frauen. Ihre Überlebensrate betrug in der holländischen Studie 20%, die der Frauen nur 12,5 %.
Keine falsche Scham!
Einige Gründe könnten dazu führen, dass Frauen bei einem Herzstillstand auf offener Straße seltener geholfen wird. Möglicherweise besteht eine gewisse Scham, die Brust einer Frau zu berühren oder ihre Kleidung anzuheben. Ein weiterer Grund könnte die Tatsache sein, dass in den Erste-Hilfe-Kursen die Wiederbelebung meist an männlichen Puppen geübt wird. Manch eine Ersthelfer*in hat vielleicht auch Sorge, durch hartes oder schnelles Drücken die Frauenbrust zu verletzen.
Druckpunkt liegt auf dem Brustbein
Doch das ist unbegründet: Der richtige Druckpunkt liegt bei der Herzdruckmassage auf dem Brustbein, also zwischen den Brüsten. Bei exaktem Vorgehen kann der Brust also nichts passieren. Zaudern dagegen kann tödlich sein, mahnen Expert*innen. Ob Mann oder Frau, ob weibliche oder männliche Ersthilfe: Bei einem Herzstillstand muss die Herzdruckmassage sofort beginnen. Laut Herzstiftung sieht das folgendermaßen aus:
- Knien Sie sich seitlich neben die Person (egal ob rechts oder links)
- Setzen Sie den Handballen auf die Mitte des Brustbeins, platzieren Sie Ihre zweite Hand auf den Handrücken der ersten.
- Beugen Sie sich senkrecht über die Brust und drücken Sie mit gestreckten Armen das Brustbein tief (5 bis 6 cm) und schnell (100 bis 120-Mal/Minute) in Richtung Wirbelsäule.
Atemspende weglassen
Die Herzdruckmassage muss durchgeführt werden, bis das Rettungsteam einsetzt. Weil sie sehr anstrengend ist, sollten sich mehrere Ersthelfer*innen abwechseln. Eine Atemspende empfiehlt die Herzstiftung ausdrücklich nicht. Dass liegt unter anderem daran, dass eine Herzdruckmassage ohne Beatmung einfacher durchzuführen und die Bereitschaft von Ersthelfer*innen dazu größer ist. Studien haben auch gezeigt, dass die Herzdruckmassage allein in den ersten Minuten nach Herzstillstand effektiver ist als die Reanimation mit Atemspende.
Frauenherzen schlagen anders
Frauen mit Herzstillstand werden seltener als Männer von Laien reanimiert - das muss sich ändern. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es den #GoRed Day. Wer heute, am 7.Februar 2025, etwas Rotes trägt und ein Foto davon in den Sozialen Medien postet, macht damit auf Frauenherzgesundheit aufmerksam.
Quellen: European Heart Journal, Deutsche Herzstiftung
Herzgesund durch Essen und Bewegung

Was dem Herz guttut
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Das hängt eng mit dem Lebensstil zusammen. Doch wer sich herzgesund ernährt und auf ausreichend Bewegung achtet, der verringert sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Was ist besonders zu beachten?
Man ist, was man isst
Einen der wichtigsten Faktoren für die Gesundheit von Herz und Kreislauf bildet die Ernährung Dabei spielt unter anderem die Zusammensetzung des Essens eine große Rolle. Zuviel Fett und Zucker machen dick, zu viel Salz erhöht den Blutdruck, gesättigte Fettsäuren lagern sich besonders gut im Inneren der Blutgefäße an.
Wer sich herzgesund ernähren möchte, sollte als auf folgendes achten:
- Salz mindern. Maximal 5 g Salz pro Tag sollten es sein.
- Zucker reduzieren. Besonders Fertigprodukte enthalten viel davon. Süßstoffe sind nicht viel gesünder, sie machen besonders schnell wieder Appetit auf mehr.
- Soft- und Energydrinks weglassen.
- Gesättigte Fettsäuren meiden. Gesättigte Fettsäuren finden sich besonders in verarbeiteten Fetten wie Margarine, in Fastfood und Fertigprodukten.
- Weniger rotes und verarbeitetes Fleisch.
- Hauptsache Gemüse. Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten die Basis der Ernährung bilden.
Einige Ernährungsweisen erfüllen die Anforderungen besonders gut, so die DASH-Diät, die Mittelmeer-Diät oder vegetarische Kost. Auch vegetarisch plus Fisch (pescetarisch) ist gut fürs Herz. Wenn doch Fleisch, so sollte mageres oder Geflügelfleisch gewählt werden.
Bewegung für alle
Neben der Ernährung ist die Bewegung ein weiterer Schlüssel für ein gesundes Herz. Denn Bewegung senkt unter anderem den Blutdruck und die Cholesterinwerte und reduziert Stress. Die Bewegungsempfehlungen sind schon seit langem gleich. Mindestens 150 Minuten pro Woche sollten sich Erwachsene moderat körperlich betätigen. Moderat heißt, dass man sich beim Bewegen noch gut unterhalten kann, wie beim Walken oder langsamen Joggen. Dazu sollte noch 2-3mal in der Woche ein moderates Krafttraining kommen, um dem natürlichen Muskelabbau entgegenzuwirken. Der Zusatznutzen: Muskeln verbrennen reichlich Energie im Unterhalt und helfen dadurch, das Körpergewicht im Normalbereich zu halten – ein weiterer Schutzfaktor fürs Herz.
Frauen im Vorteil
In Punkto Sport haben Frauen einen besonderen Vorteil: Sie müssen weniger Zeit in Sport investieren als Männer, um ihre Herzgesundheit zu fördern. Für den maximalen Schutzeffekt reichen ihnen 140 Minuten pro Woche, Männer benötigen dazu das Doppelte. Dazu fällt der Schutzeffekt bei Frauen auch noch mehr als doppelt so stark aus. Das gilt ähnlich fürs Krafttraining.
Frauenherzen schlagen anders
Frauen und Männer profitieren nicht nur unterschiedlich von Training. Im Falle eines Herzinfarktes unterschieden sich ihre Symptome deutlich voneinander. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es den #GoRed Day. Wer am 7.Februar 2025 etwas Rotes trägt und ein Foto davon in den Sozialen Medien postet, macht damit auf Frauenherzgesundheit aufmerksam.
Quellen:
- Lebensstil-basierte Therapie der arteriellen Hypertonie - Artikel des portals herzmedizin.de, der die diesbezüglcihen Leitlinien der europäischen und deutechen Fachgesellschaften zusammenfasst
- Pocket-Guidelines "Präbention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen" der European Heart Association und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
- Cochrane-Studie zur Geschlechterunterschieden der Effektivität von Sport zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Healthcare Frauen e.V. - Verein, der sich für frauenspezifische Besonderheiten der Medizin stark macht
Herzerkrankungen bei Frauen vorbeugen

Wie bleibt das Herz gesund?
Die Herzen von Frauen und Männern unterscheiden sich – und damit sind manche Herzkrankheiten bei Frauen anders ausgeprägt. Was genau sind die Unterschiede, und wie kann man Erkrankungen vorbeugen?
Anderes Geschlecht, andere Probleme
Wie bei Männern ist auch bei Frauen die Koronare Herzkrankheit (KHK) das häufigste Herzproblem. Daneben gibt es allerdings Krankheitsbilder, die bei Frauen deutlich häufiger vorkommen. Bei der Stress-Kardiomyopathie, auch Broken Heart Syndrom genannt, treten herzinfarktähnliche Symptome nach emotionaler Belastung auf. Ursächlich ist dabei eine plötzlich auftretende Störung des Herzmuskels. Am häufigsten sind Frauen nach den Wechseljahren betroffen.
Auch in Punkto Herzinsuffizienz sind Frauen besonders. Während bei Männern im Alter meist eine Schwäche des Herzmuskels vorliegt, wegen der das Herz nicht genug Blut in den Kreislauf pumpen kann, sind Frauen deutlich häufiger von einer mangelnden Blutfüllung des Herzens betroffen, der sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz. Die Ursache dafür liegt in der Anatomie. Frauenherzen sind kleiner und weniger dehnbar – damit füllen sie sich auch schlechter mit Blut.
Auf den Blutdruck achten
Auch beim Thema Bluthochdruck gibt es Geschlechterunterschiede. In jüngeren Jahren wirkt das weibliche Östrogen blutdrucksenkend. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel im Blut der Frau. Die Folge: fast jede zweite Frau über 60 Jahren hat einen Bluthochdruck. Doch auch junge Frauen können Probleme mit dem Blutdruck bekommen. Kombipräparate der „Pille“, die sowohl Östrogen als auch Progesteron enthalten, können den Blutdruck steigern. Das passiert bei ungefähr 5 % der Frauen. Noch höher steigt das Risiko für Bluthochdruck, wenn weitere Faktoren vorliegen wie Übergewicht oder Rauchen. Bei der Behandlung von Bluthochdruck reichen bei Frauen oft niedrigere Dosierungen von Betablockern und ACE-Hemmern aus als Männern. Frauen sollten sich also erkundigen, ob die Dosierung auf sie angepasst ist.
Jeder kann vorsorgen
Ein gesunder Lebensstil hilft den Herzen beider Geschlechter: ausreichend Bewegung und Sport, gute Ernährung, Stressreduktion, im besten Fall keine Zigaretten und kein Alkohol. Ein entsprechender Lebensstil sollte möglichst früh, in jedem Fall aber ab dem mittleren Lebensalter gepflegt werden. Zusätzlich können regelmäßige Gesundheits-Check-Ups wahrgenommen werden. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen diese Untersuchung alle 3 Jahre. Vor dem 35. Lebensjahr ist einmalig eine Untersuchung möglich.
Frauenherzen schlagen anders
Frauen und Männer haben auch im Falle eines Herzinfarktes unterschiedliche Symptome. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es den #GoRed Day. Wer am 7.Februar 2025 etwas Rotes trägt und ein Foto davon in den Sozialen Medien postet, macht damit auf Frauenherzgesundheit aufmerksam.
Quelle: Deutsche Herzstiftung
Infarkt trifft Frauen anders

Nicht immer Brustschmerz
Herzinfarkte machen sich bei Frauen oft auf eine andere Weise bemerkbar als bei Männern. Deshalb wird das gefährliche Ereignis häufig nicht oder zu spät erkannt. Doch was sind die Alarmsignale bei Frauen, und wer ist besonders infarktgefährdet?
Getarnter Herzinfarkt
Akuter, heftigster Schmerz in der Brust und im linken Arm: Das sind die klassischen Alarmsymptome für einen Herzinfarkt. Doch Vorsicht, sie gelten vor allem für die Männer. Bei Frauen zeigt sich die akute Durchblutungsstörung in den Herzkranzgefäßen meist ganz anders. Ihre Infarktbeschwerden sind eher
- plötzliche Kiefer-, Nacken- oder Rückenschmerzen
- Oberbauchschmerzen
- Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
- extreme Müdigkeit und Erschöpfung
- Kurzatmigkeit und Atemnot.
Aufgrund dieser unspezifischen Beschwerden werden Infarkte bei Frauen oft nicht erkannt. Vor allem bei Jüngeren ist das Risiko für Fehldiagnosen und ein zu langes Abwarten hoch. Studien haben ergeben, dass bei den Unter-55-Jährigen mit Infarktverdacht Frauen etwa 15 Minuten später in die Notaufnahme kommen als Männer. Diese Viertelstunde kann für die Prognose entscheidend sein.
Gefahr in den Wechseljahren
Doch Frauen unterscheiden sich nicht nur in den Infarktsymptomen von den Männern. Auch das Auftreten und die Risikofaktoren variieren. Meist kommt es bei ihnen erst im fortgeschrittenen Alter zum Infarkt, etwa zehn Jahre nach der Menopause. Das liegt daran, dass die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) eine Schutzwirkung für das Herz haben. Nehmen die Hormonspiegel in den Wechseljahren ab, steigt das Herz-Kreislauf-Risiko und damit die auch Gefahr für einen Herzinfarkt.
Übergewicht und Rauchen verstärken Risiko
Traditionelle Risikofaktoren spielen offenbar bei Frauen eine noch größere Rolle als bei Männern. So erhöht bei ihnen ein Diabetes mellitus die Infarktgefahr stärker. Gleiches gilt für psychische Belastungen und Stress, Rauchen und Übergewicht.
Vor allem ältere Frauen und diejenigen mit Risikofaktoren sollten deshalb auch unspezifische Beschwerden ernst nehmen. Treten oben genannte Symptome neu, kombiniert oder in einem bisher nicht gekannten Ausmaß auf, kann auch ein Infarkt dahinterstecken. In solchen Fällen rät die Herzstiftung dazu, sofort Hilfe zu holen bzw. 112 anzurufen. Denn generell gilt: Lieber einmal zuviel den Notruf gewählt als einmal zu wenig.
Frauenherzen schlagen anders
Um auf die unterschiedlichen Herzinfarkt-Symptome bei Frauen aufmerksam zu machen, gibt es den #GoRed Day. Wer am 7.Februar 2025 etwas Rotes trägt und ein Foto davon in den Sozialen Medien postet, macht damit auf Frauenherzgesundheit aufmerksam.
Quellen: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche Herzstiftung
Frauenherzen ticken anders

Aktionstag für Frauengesundheit
Stechende Brustschmerzen und ausstrahlende Schmerzen in den linken Arm: Diese Warnzeichen für einen Herzinfarkt kennen die meisten Menschen. Doch bei Frauen macht sich ein Herzinfarkt oft anders bemerkbar. Ein Aktionstag soll dafür Bewusstsein schaffen und aufklären.
Blick auf die Herzen der Frauen
Am 7. Februar steht die Herzgesundheit der Frau im Fokus. Der Verein „Healthcare Frauen“ ruft zu einem Aktionstag auf, um das Bewusstsein für Herzerkrankungen bei Frauen zu stärken. Denn in der Forschung und der Beschreibung von Symptomen steht nach wie vor meistens der männliche Körper in Zentrum. Doch der weibliche Körper funktioniert anders als der männliche. Bei Frauen sind die Symptome eines Herzinfarktes weniger charakteristisch und werden so eher übersehen.
Aktionstag will aufklären
Der Aktionstag verfolgt gleich mehrere Ziele: Einerseits wird über die Infarktsymptome bei Frauen aufgeklärt, die oft anders sind als bei Männern. Darüber hinaus will der Aktionstag Hemmungen bei der Reanimation abbauen, denn Frauen werden seltener von Passanten wiederbelebt als Männer. Gründe dafür sind unter anderem Unsicherheit und Hemmungen, Frauen an den Brüsten zu berühren. Als drittes Ziel klärt der Aktionstag über Möglichkeiten der Früherkennung von Herzkrankheiten auf. Dazu will der Tag Frauen ermutigen, sich selbstbewusst für ihre eigene Gesundheit einzusetzen.
Jeder kann Mitmachen
Unter dem Motto „Go Red“ kann jede/r am Aktionstag mitmachen, in dem man ein rotes Kleidungsstück oder ein rotes Accessoire trägt. Mitmachende können entsprechende Fotos auf ihren Social-Media-Profilen hochladen und so die Botschaft weitertragen. Die Aktions-Hashtags lauten: #frauenherzenschlagenanders, #HernHirnAllianz und/oder #GoRed. Angelehnt ist der Aktionstag an den National Wear Red Day in den Vereinigten Staaten, an dem schon seit vielen Jahren auf die Herzgesundheit von Frauen aufmerksam gemacht wird.
Quelle: healtcare-frauen.de
Der Pieks gegen HPV

Warum Impfen die klügere Wahl ist
Eine der Impfungen, die möglichst jedes Kind und alle Jugendlichen bis zum Erwachsenwerden bekommen haben sollte, ist die HPV-Impfung. Doch was ist das genau und warum ist sie so wichtig? Ein Ratgeber.
Was ist eigentlich HPV?
HPV steht für Humane Papilloma-Viren. Diese Gruppe von Viren befällt Haut und Schleimhäute des Menschen und verursacht dort Wucherungen. Je nach Virustyp können das einfache Hautwarzen sein, oder auch mehr oder minder gefährliche Hauttumoren. Übertragen werden die Viren durch direkten Kontakt über kleinste Risse in der Haut oder Schleimhaut. Sehr häufig geschieht das beim Geschlechtsverkehr. Im Laufe des Lebens kommen 9 von 10 Menschen in Kontakt mit HP-Viren. Damit zählt die Infektion mit HPV zu den am häufigsten sexuell übertragenen Infektionen weltweit.
Mehr als bloß Warzen
Die meisten HPV-Infektionen bleiben folgenlos. Doch leider gibt es unter den Papillomaviren auch krebserzeugende Typen. Bei Mädchen und Frauen können sie den gefürchteten Gebärmutterhalskrebs auslösen, aber auch Tumoren an Vagina und Vulva. Beim männlichen Geschlecht kann sich aus einer HPV-Infektion Peniskrebs entwickeln, geschlechtsunabhängig außerdem Tumoren in der Analregion sowie im Mund-Rachen-Raum.
Vor einer Ansteckung mit HPV sind auch Menschen in festen, monogamen Beziehungen nicht gefeit: Eine in der Jugend durchgemachte HPV-Infektion kann nach Jahren wieder aktiv werden und damit auch ansteckend für die Sexualpartner*in sein.
Impfen gegen Krebs
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Gegen eine HPV-Infektion kann man mit einer Impfung vorbeugen. Da HPV beiden Geschlechtern schaden kann, sollten sowie Mädchen als auch Jungen geimpft werden – und zwar möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Dann ist die Schutzwirkung am größten. Die STIKO empfiehlt hierfür derzeit den Zeitraum zwischen 9. und 14. Lebensjahr, doch die meisten Krankenkassen zahlen die Impfung auch noch bis ins junge Erwachsenenalter. Die HPV-Impfung geht nur mit sehr geringen Nebenwirkungen einher, wie einer leichten Hautrötung oder Müdigkeit am Tag danach. Die Folgen eines einzigen Falles von Gebärmutterhalskrebs oder Analkarzinom wiegen ungleich schwerer.
Quellen:
- Frauenärzte im Netz
- Pschyrembel Online - Artikel Humane Papillomaviren (HPV)
- Robert Koch-Institut - Dokumente zur Schutzimpfung gegen HPV, STIKO-Impfkalender
Demenz mit Lebensstil vermeiden?

Von Ausbildung bis Kartenspiel
Nicht nur Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus begünstigen die Entwicklung einer Demenz. Auch soziale Faktoren haben einen Einfluss auf die Hirngesundheit. Sie zu beachten könnte helfen, dem geistigen Verfall entgegenzuwirken.
Ausbildung, Arbeit und Lebensstil
Die Demenz ist eine Erkrankung, die aufgrund medizinischer Ursachen entsteht. Dazu gehören z. B. Durchblutungsstörungen des Gehirns, eine Degeneration mit Rückgang der Hirnmasse und vermutlich auch Ablagerungen im Gehirn. Doch offenbar gibt es auch wirtschaftliche und soziale Faktoren, die einen Einfluss auf die Ausbildung einer Demenz haben.
Das ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Beobachtungsstudie mit über 20.000 Erwachsenen. Die Teilnehmenden wurden seit 1992 begleitet und waren zu Beginn der Untersuchung über 50 Jahre alt. Die Analyse ihrer Daten brachte folgende Erkenntnisse:
- Alte Menschen ohne eine formale Bildung entwickelten häufiger eine Demenz als diejenigen, die eine Ausbildung absolviert hatten. Das Risiko sank mit der Dauer der Ausbildung, wobei der erreichte Abschluss keine Rolle spielte.
- Menschen, die nie berufstätig waren, hatten ein doppelt so hohes Risiko für eine Demenz als diejenigen, die 40 Jahre lang im Beruf waren.
- Auch Behinderungen spielten eine Rolle. Von denjenigen, die im Alter von 60 Jahren gehandicapt waren, erkrankten bis zum Alter von 80 Jahren 39% an einer Demenz. In der Gruppe ohne Behinderung waren es weniger als 10%.
- Der Lebensstil hatte ebenfalls einen Einfluss. Wer auch leichte körperliche Bewegung mied oder dazu nicht in der Lage war, hatte ein höheres Demenzrisiko als Personen, die sich täglich körperlich bewegten.
- Hobbys waren teilweise auch mit einem geringen Demenzrisiko assoziiert. Wer häufiger Wortspiele machte, sich mit Karten- oder Brettspielen wie Schach beschäftigte, im Garten arbeitete oder kleinere Reparaturen im Haus oder am Auto vornahm, entwickelte seltener eine Demenz als passive alte Menschen.
Kausalität noch nicht bewiesen
Den Autor*innen zufolge liefert diese Arbeit zusätzliche Belege dafür, wie wichtig einzelne Maßnahmen wie ein aktiver Lebensstil für die Hirngesundheit sind. Bei der Beurteilung der Ergebnisse ist es jedoch wichtig, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt. Das bedeutet, dass zwar Zusammenhänge erkannt wurden, eine Kausalität jedoch (noch) nicht bewiesen ist.
Quellen Ärzteblatt, RAND Corporation
Achtung, Leber in Gefahr

Pflanzenextrakte unter der Lupe
Nahrungsergänzungsmittel können Nährstofflücken schließen und die Gesundheit unterstützen. In vielen Fällen sind sie unproblematisch. Doch bei pflanzlichen Extrakten heißt es aufgepasst – denn einige haben das Potenzial, der Leber zu schaden.
Für Kurkuma-Extrakte gibt es eine Tageshöchstgrenze
Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt: Drei von vier Deutschen nehmen sie regelmäßig ein, am beliebtesten sind Vitamine und Mineralstoffe wie z.B. Magnesium und Zink. Meist handelt es sich um Präparate mit klar definierten Inhaltsangaben auf dem Etikett. Bei einigen pflanzlichen Extrakte sind die Inhaltsstoffe aber unklar und nicht deklariert. Zudem enthalten sie teilweise Stoffe, die bei einer Überdosierung oder einer falschen Einnahme die Leber schädigen können.
Problematisch ist dies z.B. bei Kurkuma: Extrakte der entzündungshemmenden Heilpflanze werden oft gegen Arthritis und andere Gelenkbeschwerden eingesetzt. Zu hohe Dosen gefährden jedoch die Leber. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt deshalb, täglich nicht mehr als 3 mg/kg Körpergewicht davon einzunehmen. Für eine Frau von 70 kg sind dies maximal 210 mg Kurkumin pro Tag.
Grüntee-Extrakt kann problematisch werden
Grüntee-Extrakt soll das Energielevel steigern. Das konzentrierte Produkt ist reich an bioaktiven Pflanzenstoffen, unter anderem auch an Epigallocatechin-3-gallat (EGCG). Dieses Polyphenol macht der Leber jedoch Probleme und kann zu Funktionsstörungen und Schäden führen. Auf EU-Ebene wird dazu geraten, nicht mehr als 800 mg EGCG/Tag einzunehmen. Wer Grüntee nur trinkt, muss sich keine Sorgen machen. Als Matcha oder Tee wird die genannte Höchstmenge meist nicht erreicht.
Rotschimmelreis nur nach ärztlicher Rücksprache
Hochdosiert und über lange Zeit eingenommen kann auch die Traubensilberkerze die Leber schädigen. Gleiches gilt für Tamarinde, die in den sozialen Medien zur Gewichtsreduktion beworben wird. Für beide Stoffe gibt es jedoch keine Angaben, welche Dosierungen gefährlich sind. Expert*innen raten deshalb, vor der Einnahme Rücksprache mit einer Ärzt*in zu halten.
Ähnlich sieht es beim Rotschimmelreis aus. Er enthält Monakolin K, was die Cholesterinsynthese hemmt und der Herzgesundheit dienen soll. Der fermentierte Reis ist jedoch ebenfalls riskant für die Leber, außerdem drohen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Das BfR empfiehlt eine Einnahme nur nach ärztlichem Rat.
Vorsicht auch mit geringen Dosen
Bei Menschen mit Lebererkrankungen kann das Entgiftungsorgan auch schon von geringen Mengen der problematischen Extrakte überfordert sein. Da jede dritte Deutsche an einer Fettleber leidet, sollte man solche Nahrungsergänzungsmitteln nicht in Eigenregie einnehmen. Besser ist es, vorher die Hausärzt*in um Rat zu fragen und gegebenenfalls den Leberstatus abklären zu lassen.
Hautreizung unter Windeln vermeiden

Ob Baby oder alter Mensch
Windeln halten Jung und Alt trocken, doch darunter kommt es durch den Kontakt mit Urin und Stuhl leicht zu Hautirritationen. Wie lässt sich vorbeugen?
Bei Erwachsenen nicht von Windeldermatitis sprechen
Hautirritationen unter der Windel drohen nicht nur bei Säuglingen und Kleinkindern. Auch ältere Menschen leiden schnell darunter, wenn sie aufgrund einer Inkontinenz in entsprechende Windeln oder Plastikhosen gepackt werden. Während man bei Säuglingen von einer Windeldermatitis spricht, heißt die Erkrankung bei Erwachsenen Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD).
Ob Windeldermatitis oder IAD, ob Kind oder Erwachsener – die Ursache der Hautreizung ist immer ein Zusammenspiel folgender Faktoren:
- Okklusionseffekt, d.h. die meist luftdicht abgeschlossen sitzende Windel
- Feuchtes und warmes Klima unter der Windel
- Reibung des Materials an der im Intimbereich besonders sensiblen Haut
- Druckstellen
- Kontakt mit Stuhl und Urin.
Bei milden Verläufen ist die Haut nur gerötet. Kommt es zu Pusteln und Papeln, sind häufig Bakterien oder Pilze beteiligt. In diesen Fällen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Das Gleiche gilt, wenn eine milde Dermatitis trotz der im Folgenden beschriebenen Maßnahmen nicht besser wird.
Windelfreie Zeit einplanen
Zur Behandlung der Windeldermatitis oder IAD empfehlen Hautärzt*innen eine windelfreie Zeit im Tagesablauf, damit die Haut sich an der Luft erholen kann. Zudem sollte die Windel alle zwei bis drei Stunden gewechselt werden, damit Ausscheidungen so kurz wie möglich Kontakt mit der Haut haben. Es gibt bei den Windeln auch Unterschiede: Produkte mit absorbierenden Gelen binden die Feuchtigkeit besser und sind vor allem im Fall einer bereits erkrankten Haut eine gute Wahl.
Gereinigt wird der gestresste Bereich am besten mit öligen Pflegetüchern oder klarem Wasser. Die Produkte sollen duft- und alkoholfrei sein, und zum Eincremen sollten milde Cremes verwendet werden. Zusätzlich helfen Sitzbäder mit Kamille und Gerbstoffen, damit die betroffene Haut wieder heilt. Um zu verhindern, dass die Hautreizung erneut auftritt, sind spezielle zinkhaltige und pflegende Hautschutzcremes hilfreich.
Inkontinenzhilfen wechseln kann helfen
Die IAD von Erwachsenen wird prinzipiell genauso behandelt wie die Windeldermatitis bei Kindern. In Fällen, in denen es immer wieder zu einer IAD kommt, müssen die behandelnden Ärzt*innen manchmal andere Inkontinenzmaßnahmen verschreiben. Eine Option ist ein Blasenkatheter, bei Stuhlinkontinenz können auch Analtampons helfen, dass der Kontakt der Ausscheidungen zur Haut minimiert wird.
Quelle: ptaheute
Vitamin D senkt Krebssterberate

Nicht nur Knochenschutz
Vitamin D schützt nicht nur vor Osteoporose. Es verhindert auch Krebstodesfälle. Wieviele das bei einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D wären, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum vorgerechnet.
Krebssterberate um 13 % gesenkt
Große Studien konnten zeigen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Sterberaten an Krebs um etwa 13 % senkt. Der Effekt zeigt sich zum Beispiel in Ländern, die ihre Lebensmittel mit Vitamin D anreichern. Anhand der Daten von 34 europäischen Ländern haben Wissenschaftler*innen vom Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ nun errechnet, wie sich eine generelle Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D auswirkt.
Die Forscher*innen kamen zu dem Ergebnis: In den Ländern, in denen dies erlaubt ist, werden pro Jahr 27.000 Krebstodesfälle vermieden. Würden alle 34 Länder Lebensmittel mit ausreichend Vitamin D versehen, ließen sich pro Jahr sogar 130.000 krebsbedingte Todesfälle verhindern, rechnen die Wissenschaftler*innen vom DKFZ vor.
Anreicherung in Deutschland nur mit Ausnahmegenehmigung
Nach EU-Recht ist die Zugabe von Vitamin D zu Lebensmitteln (z. B. Joghurt oder Streichfett) seit 2006 erlaubt. In Deutschland findet man nur relativ wenige angereicherte Produkte in den Regalen der Supermärkte. Das liegt daran, dass die D-Anreicherung hier grundsätzlich verboten ist – es sei denn, die Produkte haben eine Ausnahmegenehmigung (oder der Hersteller setzt sich darüber aufgrund des EU-Rechts hinweg).
Um die Vorteile einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung zu genießen, braucht es zum Glück keine angereicherten Lebensmittel. Ein großer Teil des Vitamin D wird durch Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Dafür genügt es, Hände, Arme und Gesicht zwei bis dreimal die Woche für etwa zwölf Minuten ungeschützt der Sonne auszusetzen. 10 bis 20% der nötigen Menge wird bei normaler Mischkost über die Nahrung aufgenommen (Eier, Speisepilze, Innereien, fetter Seefisch).
Beim Mangel helfen Supplemente
Im Winter hingegen gelingt es vielen Menschen nicht, ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Auch alte Menschen und Personen, die selten im Freien sind oder sich einseitig ernähren, haben häufig einen Vitamin-D-Mangel. In diesem Fall helfen Nahrungsergänzungsmittel. Präparate mit Tagesdosen zwischen 10 bis 25 Mikrogramm sind apothekenpflichtig, solche mit einer Tagesdosis sogar verschreibungspflichtig. Wieviel man Vitamin D man einnehmen sollte, bespricht man aber sowieso am besten mit der Hausärzt*in. Denn Überdosierungen sind gefährlich, sie können zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen.